Infos über Unverträglichkeiten

Eine Allergie entsteht, wenn der menschliche Körper eigentlich harmlose Stoffe abwehrt. Das heisst somit: Allergien sind Überreaktionen des Abwehrsystems (Immunsystem). Das Immunsystem erkennt eine eigentlich harmlose Substanz, z.B. Pollen, Gräser, Tierhaare, Staubpartikel, verschiedene Lebensmittel, Medikamente, Duftstoffe oder Nahrungseiweiss, als gefährlich und bekämpft sie wie einen Krankheitserreger. Beim ersten Kontakt werden deshalb Antikörper vom Typ IgE (Immunglobulin E) gebildet. Bereits beim nächsten Kontakt kommt es zur allergischen Reaktion und es werden davon grosse Mengen bereitgestellt. Sie binden sich an bestimmte Zellen (Mastzellen) und veranlassen sie, aggressive Entzündungsstoffe (Histamin und andere Gewebshormone) freizusetzen. Bei einer Allergie ist Histamin für viele Reaktionen des Körpers zuständig. Diese Reaktion kann an einem Ort sein oder sich auf den ganzen Körper auswirken. Je nachdem welcher Körperteil davon betroffen ist. Die Beschwerden sind vielfältig. Zum Beispiel können Durchfall, tränende oder/und brennende Augen, laufende/juckende Nase, Asthma-Anfall mit Luftnot, Ausschlag, Rötung, Schwellung und Jucken der Haut die Folgen sein. Oft reichen kleinste Mengen des allergenen Stoffs aus, um die Symptome immer wieder hervorzurufen. Neben der Reaktion über Antikörper die schon wenige Minuten nach einem Kontakt mit dem Allergen auftritt, hat das Immunsystem auch die Möglichkeit, bestimmte T-Zellen auf Substanzen reagieren zu lassen. So laufen Kontaktallergien ab. Bei dieser Allergie treten die Reaktionen häufig erst Stunden oder Tage nachher auf.

Allergien sind weltweit auf dem Vormarsch. Heute sind es bis zu 15% die an z.B. Heuschnupfen leiden. Wissenschaftler machen neben genetischen Faktoren und veränderten Umwelteinflüsse auch eine masslos übertriebene Hygiene in unseren Breitengraden verantwortlich. Das Immunsystem der Kinder wird dabei bereits überfordert und reagiert dementsprechend. Es gibt etwa 20000 allergieauslösende Stoffe wodurch die Allergien stetig zunehmen.  Ob Neurodermitis, Heuschnupfen oder Lebensmittelallergie – fast jedes dritte Kind leidet an einer Allergie. Und bereits bei Babys sind Allergien heute ein Thema. Während früher die typischen Krankheiten bei Kindern Masern, Scharlach und Röteln waren, so sind es heute Allergien. Bei Kindern, die häufig mit Infekten in Berührung kommen, zeigt sich, dass diese deutlich seltener von Allergien befallen sind. Auch Kinder, welche auf Bauerhöfen aufwachsen, zeigen weniger Allergien als Stadtkinder.

Immer mehr Leute reagieren auf Lebensmittel die sie essen. Ob eine Unverträglichkeit oder Allergie dahinter steckt, ist jeweils abzuklären. Die auftretenden Beschwerden sollten dafür notiert werden, damit eine Analyse einfacher durchzuführen ist. Es ist jedoch auch bekannt, dass der Grossteil der Menschen noch immer Beschwerdefrei nach dem Essen ist – die Lebensmittelindustrie hat zur Zeit den Fokus auf die Unverträglichkeiten. Ca. 30 % der Bevölkerung gibt an, nach dem Essen Beschwerden zu bemerken.

Kreuzallergie: Oft reagiert der Körper nicht nur auf ein Allergen. Es kommt zu sogenannten Kreuzreaktionen, weil aufgrund ähnlicher chemischer Strukturen zum Beispiel von Blütenpollen und bestimmten Früchten, Nüssen und Kräutern neben Heuschnupfen zusätzlich noch eine Nahrungsmittelallergie entstehen kann.

 

Intoleranz: Bei einer Unverträglichkeit (Intoleranz) kommt es nicht zu einer Immunreaktion. Es sind deshalb auch keine Antikörper vom Typ IgE an der Reaktion beteiligt. Eine Unverträglichkeit besteht beispielsweise in einem eingeschränkten Transport- oder Mengenproblem (z.B. Fruktosemalabsorption) oder in einer verminderten Enzymproduktion (Laktoseintoleranz). Die kritische Menge Frucht- bzw. Milchzucker die zu Verdauungsproblemen führen kann, ist individuell verschieden. Ein vollständiger Verzicht wie das bei einer Allergie zwingend wäre, ist in den meisten Fällen weder nötig noch wünschenswert.

 

Fructoseintoleranz: Zur Verdauung von Fruchtzucker ist ein spezieller Transporter, der sogenannte GLUT-5 nötig. Dieser sitzt in der Darmwand, lässt Fruchtzucker an sich andocken und befördert ihn auf diese Weise ins Blut. Allerdings ist seine Transportkapazität natürlicherweise auf 35 bis 50g pro Stunde Fruchtzucker beschränkt, mehr schafft er nicht. Grössere Mengen lösen deshalb auch bei gesunden Menschen Verdauungsbeschwerden aus. Menschen mit einer Fruktoseintoleranz haben allerdings schon mit kleinen Dosen zu kämpfen. Bei ihnen ist der Transporter defekt oder in seiner Leistungsfähigkeit eingeschränkt. Schätzungen zufolge haben 30 bis 40 Prozent der Mitteleuropäer damit zu kämpfen.

Tipp: Obst mit mehr Glukose statt Fructose macht oft weniger Probleme, wie zum Beispiel: Mirabellen, Pflaumen, Kirschen. Alternativ können fruktosereiche Lebensmittel mit Traubenzucker bestreut werden.

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Laktoseintoleranz: Nach dem Verzehr von beispielsweise Sahnetorte, Milchspeiseeis oder Cappuccino mit extra viel Milchschaum beginnt es bei Menschen mit Laktoseintoleranz (Milchzuckerintoleranz) und/oder Milcheiweissunverträglichkeit unangenehm im Magen und Darm zu rumoren. Einerseits kann der Milchzucker oder aber die verschleimende und stopfende Wirkung des Milcheiweisses Probleme bereiten. Manchmal führt es zu Erbrechen oder Durchfall. Der Dünndarmschleimhaut fehlt das nötige Enzym Laktase oder es ist nicht in ausreichender Menge vorhanden, um den mit der Nahrung aufgenommenen Milchzucker zu spalten und so für den Körper verwertbar zu machen. Stattdessen machen sich die Bakterien im anschliessenden Dickdarmabschnitt über ihn her und produzieren zu viele Gase. Hierbei sollte eine Einschränkung der Milchprodukte für eine Besserung durchgeführt werden. Es können auch Laktasekapseln eingenommen werden. Diese ersetzen im Körper das fehlende Enzym. Das Angebot an laktosefreien Produkten umfasst neben Milch und klassischen Milchprodukten auch Reis-, Soja-, Hafer- oder Kokosnussmilch oder auch viele andere Artikel wie Kekse, Brote und so weiter.

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Nuss- und Mandelallergie: Häufig treten Nuss- oder Mandelallergien bei Erd-, Haselnüssen, Mandeln, Para-, Pekannüssen, Pistazien und Walnüssen auf, wobei die Erdnuss (wie auch die Cashewnuss) eigentlich zu den Hülsenfrüchten zählen. In seltenen Fällen können Sesam, Leinsamen, Mohn, Pinienkernen und Cashewnüsse zu allergischen Reaktionen führen. Am verträglichsten ist die Kokosnuss. Die Einnahme der Nüsse oder Mandeln lösen bei der Person starke allergische Reaktionen aus. Bereits die kleinste Menge – ev. bereits durch Hautkontakt oder durch Einatmen des Allergens – kann für die betroffene Person tödlich sein. Nussallergien treten zudem häufig als Kreuzreaktion, z.B. zusammen mit Pollenallergenen und anderen Nahrungsmitteln (Früchten und Gemüsen), auf. Sogar beim Küssen einer Person, welche Nüsse gegessen hatte, muss Vorsicht geboten werden! Schon die kleinste Spur des Nussallergens kann unter Umständen schwerwiegende Reaktionen auslösen. Ein Allergiker muss die Liste der Zusammensetzung eines Produktes gut lesen. Für Mehr Infos lies hier weiter!

 

Histaminintoleranz: Biogene Amine, etwa Histamin, kommen natürlicherweise in vielen gereiften Lebensmitteln vor und werden von dem Enzym Diaminoxidase im Darm und Leber abgebaut. Bei manchen Menschen ist die Aktivität dieses Enzyms jedoch eingeschränkt. Ausserdem kann sie durch Medikamente und Alkohol gehemmt sein. Dann wird das mit der Nahrung aufgenommene Histamin nicht schnell genug abgebaut und sammelt sich an. Isst der Betroffene trotzdem histaminhaltige oder Histamin freisetzende Nahrungsmittel, antwortet der Körper mit einer pseudoallergischen Reaktion. Die Beschwerden reichen von Atemnot, Blutdruckabfall, Hautrötungen und Ausschlag bis hin zu Juckreiz. Oftmals kommt es zu Magen-Darm-Beschwerden, selbst Kopfschmerzen und Migräne sind möglich. Die Symptome treten meist unmittelbar bis zwei Stunden nach dem Essen auf und können einen halben Tag oder länger andauern.

Tipp: Frische Lebensmittel haben den geringsten Gehalt an biogenen Aminen. Daher möglichst marktfrische Zutaten wählen und Konserven die rote Karte zeigen.

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Zölikaie und Glutenintoleranz: Zöliakie ist die Erkrankung des Darms aufgrund der Gluten, welche nicht abgebaut werden können. Der Darm entzündet sich. Bei Zöliakie darf keine Gluten gegessen werden. Bei einer Intoleranz von Gluten ist die Menge der Gluten bei jeder Person unterschiedlich. Wenn man keine Gluten verträgt kann das Eiweiss zu chronischem Durchfall oder Verstopfung, Gelenkschmerzen, Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen oder bleierne Müdigkeit führen. Aufgrunddessen sollten glutenhaltige Getreideprodukte wie Weizen, Dinkel, Roggen, Emmer, Gerste, Hafer gemieden werden. Stattdessen sollte zu Produkten wie Quinoa, Amaranth, Mais, Hirse, Buchweizen und Reis gegriffen werden.

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