Gewürze bereichern unsere Speisen und betören unsere Sinne 🙂 – es wird Zeit mehr über diese Vielkönner zu erfahren!
Gewürze bereichern unsere Saucen, salzigen Gerichte wie auch süssen Backwaren und Süsspeisen. Einerseits helfen sie das Beste aus den Speisen zu machen, andererseits stecken sie oftmals voller gesundheitsfördernden Substanzen. Ich liste dir nach dem Alphabet die wichtigsten Gewürze auf*:
Anissamen: Anissamen werden auch süßer Kümmel genannt und sind die grünen, getrockneten Samen der Anispflanze. Sie werden bei uns in den berühmten Chräbelis eingesetzt. Den Duft und das typische, leicht lakritzartige Aroma verdanken die Anissamen dem Anisöl Anethol. Anisöl wirkt bei Katarrhen der Luftwege nachweislich schleimlösend. Je nach Sorte schmeckt Anis süss-aromatisch bis würzig-herb. Anis wird meist gemahlen verwendet und kann beispielsweise bei gekochten Randen untergemischt werden. Es passt allgemein gut zu Wurzelgemüse. Bei einer faden Suppe verleiht Anis einen gewissen Pfiff.
Chili: Chili bewahrt die Nahrung vor Keimen. Ausserdem hilft es gegen eine verstopfte Nase, da das darin enthaltene Capsaicin die Durchblutung der Schleimhäute aktiviert und so die Nase wieder frei macht.
Fenchel: Fenchel kann leichte Krämpfe lindern, Schleim lösen, Auswurf fördern sowie Bakterien und Pilze in ihrem Wachstum hemmen. Die Heilpflanze verdankt ihre medizinische Wirkung vor allem dem ätherischen Öl, das in den Fenchelfrüchten – den Fenchelsamen – enthalten ist.
Gewürznelken: Die getrockneten Blütenknospen des Gewürznelkenbaums enthalten Eugenol, welches eine betäubende Wirkung hat. Früher wurde das Kauen der Knospen zur Linderung bei Zahnschmerzen empfohlen. Sie schmecken leicht scharf und haben durch den hohen Anteil an ätherischen Ölen (bis zu 25 Prozent) ein sehr intensives Aroma. Spanische Forscher haben herausgefunden, dass Gewürznelken einen hohen Gehalt an Phenolverbindungen haben, welche antioxidative, entzündungs- und gerinnungshemmende Eigenschaften haben. Damit können sie vor allem unsere Zellmembranen vor freien Radikalen schützen. Wenn man sie in Orangen oder Mandarinen steckt, verbreiten sie einen intensiven aromatischen Duft. In der Küche passen sie besonders gut in Kombination mit Rotkohl oder sie können auch zum Verfeinern von Fruchtsalaten eingesetzt werden.
Ingwer: Die Würze steckt in den Wurzeln der Ingwerpflanze, die zur Familie der Gewürzlilien gehört. Die asiatische Knolle, welche im Mittelalter gegen Skorbut und Pest eingesetzt wurde, soll bei Verdauungsstörungen, Erkältungskrankheiten, Reisekrankheiten und als Aphrodisiakum helfen. Die im Ingwer enthaltenen ätherischen Öle, die sogenannten Gingerole, sind auch als „Aspirin der Natur“ bekannt, da sie eine ähnliche chemische Struktur haben. Durch die Vielfalt an Wirkstoffen, die in dieser Knolle enthalten ist, und deren richtige Extraktion kann auch das Immunsystem gestärkt werden. Die reaktiven Sauerstoff-Spezies im Körper, welche DNS degradieren und funktionelle Gruppen wichtiger Proteine umbauen, werden minimiert und das Risiko für karzinogene Ansammlungen reduziert. Ingwer wirkt entzündungshemmend und schmerzstillend. Ingwer wird frisch wie auch getrocknet und gemahlen verwendet und schmeckt zitronig-scharf. Die Knolle verleiht den Speisen eine aromatische und frische Schärfe und hat eine wärmende Wirkung. So schmeckt Spinatgemüse, Gemüsecurrys oder Kürbissuppe mit Ingwer abgeschmeckt vorzüglich.
Kardamom: Es gibt zwei Arten Kardamom, den grünen und den schwarzen. Beide werden als Gewürz verwendet, aber ihr Geschmack unterscheidet sich. Beide wirken schleimlösend und lindern Erkältungen. Zudem wirken sie stimmungsaufhellend und verdauungsfördernd und werden bei Blähungen eingesetzt. Sie haben zudem eine zellschützende und antibakterielle Wirkung. Am besten kauft man ganze Kapseln, da die ätherischen Öle, welche für das Aroma verantwortlich sind, schnell verfliegen. Wenn die Samen kaut, würden diese sogar gegen Mundgeruch helfen. gehört zur Ingwer-Familie. Verwendet werden die unreifen Samen, die aus Blüten am Seitentrieb der Pflanze stammen. Kardamom schmeckt aromatisch und süss-scharf. Die Kapseln um die Kardamomsamen schützen ihr Aroma. Deshalb die Samen immer erst kurz vor dem Verwenden aus den Kapseln lösen. Mögliche Verwendung: Kardamom wird oft in der Zubereitung eines Gemüsecurrys verwendet.
Knoblauch: Studien aus Asien ergaben, dass Knoblauch das Risiko, an Magen-, Darm- oder Speiseröhrenkrebs zu erkranken, deutlich verringert. Bei Ratten wurde zudem wesentlich seltener Brustkrebs festgestellt. Er verbessert den Stoffwechsel und senkt den Blutdruck sowie den Cholesterinspiegel.
Kümmel: Traditionell wird Kümmel als Verdauungshilfe genutzt, weil mit seiner Hilfe Speichelfluss, Magensaftsekretion, Gallensaftausscheidung und die Bewegungsfähigkeit des Darms gesteigert werden können. Schon ein Esslöffel nach einer fettigen Mahlzeit verschafft dem Magen Erleichterung.
Kurkuma: Als Gewürz spielt Kurkuma hierzulande nur eine untergeordnete Rolle. Kurkuma gehört zu den Ingwer-Gewächsen und ist im tropischen Südostasien zu Hause. Sie wird auch liebevoll die heilige Ambrosia genannt. Sie hat trompetenförmige weisslich gelbe Blüten und hellgrüne Blätter und wächst schilfartig bis zu 1.50Meter in die Höhe. In der Wurzel selbst stecken die kulinarischen und medizinischen wertvollen Stoffe, die Curcuminoide. Insbesondere in der ayurvedischen Medizin wird sie seit Jahrtausenden als Universalheilmittel eingesetzt, insbesondere bei Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen und Verdauungsproblemen sowie Entzündungen. Die ätherischen Öle in der Kurkuma beschleunigen zudem Hautheilungsprozesse. Sie enthalten eine hohe Anzahl an Antioxidantien und haben antiinflammatorische und antibakterielle Eigenschaften. Sie wirken Zahnfleischentzündungen, Hautrötungen und -unreinheiten entgegen. Zudem soll Kurkuma Gedächtnis und Immunsystem stärken und sich positiv auf den Blutzuckerspiegel, Cholesterinwert und Blutdruck auswirken. Kurkuma senke das Herz-Kreislauf-Risiko bei Diabetikern, verbessere die Leberfunktion, könne Diabetes vorbeugen und Blutfette bei Übergewichtigen positiv beeinflussen. Sie soll auch vor Alzheimer schützen und Krebs vorbeugen sowie bei Depressionen helfen. Dazu gibt es bereits Studien, die diese Effekte nachweisen können, wobei hierzu jedoch weitere Forschung von Nöten ist. Es sollte täglich 1Tl Kurkumapulver mit etwas Öl vermischt eingenommen werden, damit die Wirkung sich entfalten könne. Kurkuma ist schlecht wasserlöslich. Es gibt bereits Kurkuma in Kapselform, was eine deutlich bessere Aufnahme im Körper erbringt. In der Küche sorgt das Pulver für einen wohlig warmen Geschmack in Eintöpfen, Suppen, Saucen, Risotto und marokkanischen Gerichten. Es hat einen intensiv schmeckenden pfeffrigen Geschmack und fehlt in keiner Currymischung.
Muskatblüte: Muskatblüte wird der Samenmantel des Muskatnussbaums genannt. Die Muskatblüte schmeckt aromatisch, würzig und warm, ist aber etwas dezenter als Muskatnuss. Mögliche Verwendung der Muskatblüte ist in Gemüsesuppen, passt aber auch ideal zu Kohl.
Muskatnuss: Die Muskatnuss gilt als appetitanregend und verdauungsfördernd, auch wenn sie bei Menschen nur in wenigen Fällen nachweislich wirkt. Hohe Dosen lindern aber bei Tumorpatienten und Patienten mit Morbus Crohn den Verlauf von Durchfällen. Bei Stress wirkt sie beruhigend und blutdrucksenkend.
Pfeffer: Der wichtigste Bestandteil des Küchenklassikers ist Piperin. Der Stoff hilft bei Krämpfen, rheumatischen Schmerzen, regt die Verdauung an, bekämpft unreine Haut und lindert sogar Husten.
Piment: Seine kugelrunden Körner sind die unreif geernteten, getrockneten Beeren des Nelkenpfefferbaumes. Piment schmeckt nach Nelken, Muskat, Zimt und Pfeffer. Der Name stammt von Kolumbus, der Piment für Pfeffer hielt und ihn daher „Pimenta“ (spanisch für Pfeffer) nannte. Piment passt zu geschmortem Gemüse und wird auch oft zum Einlegen von Gemüse verwendet.
Sternanis: Der Sternanis, auch Badian genannt, ist die sternförmige Frucht eines immergrünen Magnolienbaumes. Er ist nicht mit dem Anis verwandt, hat jedoch ein ähnliches, leicht lakritziges Aroma. In Tierversuchen wurde gezeigt, dass Sternanisöl im Magen-Darm-Trakt Krämpfe lösen kann. Er wird in Lebkuchengewürzen und in der chinesischen Würzmischungen verwendet. Zudem wird Sternanis gelegentlich zum Würzen von Früchten in Kompott genutzt. Sternanis passt auch ideal zu Mandarinen.
Vanille: Vanille gehört zu den Orchideenpflanzen. Ihre Schoten sind botanisch gesehen Fruchtkapseln der Vanillepflanze, die viele kleine schwarze Samen und klebriges Öl enthalten. Die Schoten werden nach der Ernte mehrmals gedämpft und getrocknet, erst das ergibt den typischen aromatischen Geschmack. Vanille passt zu Fruchtsalat bzw. zu nahezu allen Fruchtdesserts, ebenso lässt sich Schmorgemüse oder ein Linsengericht mit Vanille aromatisieren.
Zimt: Das Gewürz kam ursprünglich durch Alexander den Grossen nach Europa. Es gibt zwei Sorten von Zimt: Das Cassia-Zimt und das Ceylon-Zimt. In beiden, insbesondere im Cassia-Zimt, ist Cumarin enthalten, ein Stoff der im Verdacht steht, Kopfschmerzen, Leberschäden und sogar Krebs zu begünstigen. Deshalb wird empfohlen, stets das Ceylon-Zimt zu verwenden, da Zimt grundsätzlich viele positive Eigenschaften für die Gesundheit besitzt. Ceylon-Zimt regt die Verdauung an und verringert das Risiko sowohl für Herzkrankheiten als auch für Diabetes. Bei Diabetikern wird Zimt positiv gegen den Anstieg des Blutzuckers eingesetzt. Zimt hat eine krampflösende, beruhigende und wärmende Wirkung. Dieses Gewürz ist bei uns nicht aus der Weihnachtsbäckerei wegzudenken und verleiht auch Müeslis oder Apfelmus und Fruchtsalaten, Auberginengerichten, Gemüsesuppen und orientalischen Gemüseeintöpfen die passende Note.
Stangenzimt wird aus Ceylon-Zimt gemacht, indem mehrere getrocknete Rindenschichten ineinander geschoben werden. Dieser Zimt heißt auch Kaneel, er ist etwas heller und schmeckt feiner.
Zitronengras: Dem ursprünglich aus Südostasien stammenden Zitronengras wird eine antibakterielle Wirkung nachgesagt. Zudem wird es bei Magenbeschwerden und Erkältungskrankheiten eingesetzt. Seine ätherischen Öle sollen ausserdem Stechmücken und Moskitos abwehren.
*Bei diesen Angaben besteht stets die Möglichkeit, dass einige Personen die Gewürze nicht vertragen und dann auch keinen positiven Effekt auf die Gesundheit verspüren. Deshalb ist es wichtig, stets auf die eigene Verträglichkeit zu achten und nur die verträglichen Gewürze in der eigenen Küche zu verwenden.