Salz und weisses Gold oder weisses Gift?

Spannende Frage! Lass uns eintauchen in die Welt des Salzes. Zu Beginn ein bisschen Hintergrundwissen:

Unverarbeitetes Meersalz und das aus dem Berg geschlagene Steinsalz beinhalten alle natürlichen Mineralstoffe und Spurenelemente, die auch in unserem Körper vorkommen. Im Zuge der Industrialisierung wurde das natürliche Salz jedoch „chemisch gereinigt“, wobei essentielle Mineralien und Spurenelemente entfernt wurden. Es blieb Natrium und Chlorid übrig, das heutige Kochsalz. Salz (Natriumchlorid) ist zwar sehr wichtig für den Aufbau menschlicher Zellen. Jeder Mensch benötigt zwischen 4-6g natürliches Salz pro Tag (Für eine Mengenangabe siehe das Bild oben mit der 5g-Salzmengenangabe). Doch die benötigte Menge Salz für den Körper wird in reichen Ländern um mehrere Gramm überschritten, was für die Gesundheit schädlich ist. Gesamthaft sind ca. 200g Salz im menschlichen Körper enthalten.

Aufgrund der vermehrten Verschmutzung der Weltmeere ist natürliches Meersalz nur noch bedingt zu empfehlen. Eine Alternative sind Natursalze, welche aus Salzseen gewonnen werden (Kalahari oder Murray River) oder gleich auf Steinsalz, Kräutersalz mit Steinsalz oder Kristallsalz (Himalaya) zurückzugreifen. Achte darauf, dass du unjodiertes Salz verwendest, da es sich um künstliches Jod handelt und in grösseren Mengen auf den Körper schädlich wirkt. Natürliches Jod ist ausreichend in unserer Frischkost enthalten. Eine weitere Möglichkeit, Salze zu ersetzen bieten Sojasaucen. Für Allergiker besser Tamari verwenden, welches ohne Weizenzusatz hergestellt ist.

Um einen Überblick der Salze zu erhalten, habe ich dir eine kurze Liste zusammengestellt:

Kochsalz:

Um Kochsalz zu gewinnen, wird Wasser in Tiefen von bis zu 400m gepumpt, welches das Salz aus dem Gestein löst. Die Sole wird danach wieder hochgepumpt und Getrocknet. Dem Kochsalz wird noch Jod beigefügt, da durch normale Nahrung zu wenig Jod aufgenommen wird.

Meersalz:

Meersalz wird aus grossen Becken gewonnen in denen Wasser verdunstet und sich die Kristalle am Boden absetzen, welche dan geerntet werden können. Folgende Eigenschaften muss eine küstenregion aufweisen um für diese Abbauart geeignet zu sein:

  1. hoher Salzgehalt
  2. flache Uferzonen (um Salzgärten anlegen zu können)
  3. intensive und regelmässige Sonneneinstrahlung
  4. genügend Wind
  5. wenig Regen (nur ein heftiger Regenschauer kann die Ente von Wochen vernichten)

Himalayasalz:

Dieses Salz wird trocken in Bergwerken in Pakistan abgebaut. Es besteht aus 98% Natriumchlorid. Die rötliche Färbung erhält es durch Spuren von Eisenoxid.

Maldonsalz:

Das Maldon Meersalz wird in der Maldon-Bay in Essex/England in einem Familienunternehmen gewonnen.
Meerwasser wird in einem besonderen und äußerst aufwendigen Verfahren eingedampft. Hierdurch entsteht die außergewöhnliche pyramidenförmige Struktur des Maldon Salzes. Durch die aufwendige Herstellung können nur geringe Mengen Maldon Salz produziert werden.

Fleur de Sel:

Fleur de Sel wird gleich wie Meersalz gewonnen mit Ausnahme davon, dass die oberste Salzschicht von Hand abgeschöpft wird, so entsteht die reine weisse Farbe.

Rauchsalz:

Rauchsalz ist geräuchertes Speisesalz. Es ist in der amerikanischen Küche weit verbreitet.

 

Interessante Infos zum Schluss:

Raus aus der Küche, rein in die Strasse: Salz eignet sich ausserdem um Strassen zu enteisen, da es den Gefrierpunkt senkt (gesättigte Lösung gefriert ab -21°C).  In der Schweiz werden Jährlich ca. 400 Tonnen weltweit 200 Millionen Tonnen Salz gewonnen. In der Küche landen davon nur 0.6 %, 5% werden für die Konservierung eingesetzt und der Rest landet in der Industrie (Kosmetik, Medikamete etc.). Speisesalz schmilzt ab 801°C.

 

Infos von Severin Seiler sowie aus dem Buch vegan und vollwertig geniessen von Annette Heimroth und Brigitte Bornschein.